Rot-Weiss Essen spielt bislang eine Saison zum Vergessen. Mit Platz 18 überwintert RWE auf einem Abstiegsplatz in der 3. Liga. Die aktuelle Situation ist auch an Sascha Mölders nicht entgangen, der immer noch ein Auge auf seinen Ex-Klub geworfen hat. In einem Interview mit „wettbasis.com“ äußerte er seine Sicht – und sparte dort nicht mit Kritik.
Besonders die Kaderplanung im Sommer stieß im sauer auf. Rot-Weiss Essen hatte in der vergangenen Saison den Sprung in die 2. Bundesliga nur knapp verpasst. „Dann ist klar, dass Spieler Aufmerksamkeit erwecken, und so war es auch leider“, sagte der 39-Jährige. „Mit Götze, Sapina und ich weiß nicht wer noch, waren es vier, fünf Leistungsträger, die den Verein verlassen haben und das tut dann weh. Das muss man dann ersetzen und da muss man sagen, hat die sportliche Leitung von Rot-Weiss Essen definitiv keinen guten Job gemacht.“
Zwar habe die Führungsriege durchaus Spieler verpflichtet, der „qualitativ gut“ sind, aber zum größten Teil würden sich die Neuen eher „auf dem Mittelmaß der 3. Liga“ rekrutieren. Das hat auch sicherlich die Arbeit von Christoph Dabrowski erschwert, der am 9. Dezember aus seinem Trainer-Amt entlassen wurde.
Ganz zum Unverständnis von Mölders. „Dann herzugehen und jetzt den Trainer zu entlassen, der mit voller Emotion, mit Herzblut dabei war, der den Verein mitgelebt hat. Sich dann auszuruhen und zu sagen: ‚Jetzt schmeißt man den Trainer raus, weil wir haben ja nichts falsch gemacht.‘ Da muss ich ehrlich sagen, das ist falsch herum gelaufen. Da muss man den Trainer stärken und mit der sportlichen Leistung sprechen. Ich würde nie sagen, schmeiß den oder den raus, weil ich das überhaupt gar nicht mag. Aber es kann nicht sein, dass man bei der ersten kleinen Krise gleich den Trainer opfert.“
In seiner Sichtweise hatte die Reaktion etwas Übereiltes, da Dabrowski durchaus auch Rückendeckung von den Fans gehabt habe. „Das war für mich ein Alibi, weil Rot-Weiss Essen ist ja ein Verein, wenn die Fans hinter dem Trainer stehen, sagt das schon alles aus. Da kamen nicht einmal irgendwelche Rufe gegen Dabrowski. Das heißt, er hat den ganzen Verein hinter sich gehabt, auch die Zuschauer und in der Konstellation mit Christoph Dabrowski bin ich mir 100 Prozent sicher gewesen, es wird keinen Abstieg geben. Jetzt, muss ich sagen, habe ich echte Bauchschmerzen.“
Die Entlassung von Dabrowski, mit dem Mölders immer wieder in Kontakt stand, habe ihn traurig gemacht. „Wir hatten echt einen guten Trainer, einen echten Fachmann. Den haben wir leider nicht mehr“, erklärte Mölders.
Als Kritik am neuen RWE-Trainer Uwe Koschinat will er das aber nicht verstanden wissen. „Deswegen würde ich jetzt auch nicht sagen, Uwe Koschinat ist ein guter Trainer oder ein schlechter, das weiß ich nicht. Ihm mache ich auch gar keinen Vorwurf, weil er kann nichts dafür. Aber die sportliche Leitung muss ich hinterfragen, weil das, was da jetzt abgelaufen ist, war für den ganzen Verein nicht gut.”